Bonsai Club Brixen
Geschichte des Bonsai Club Brixen
Alles begann im Jahr 1989, als der Kulturverein Brixen erstmals einen Kurs zum Thema „Bonsaigestaltung und -pflege“ anbot. Es meldeten sich mehrere Interessierte an, denen der Referent Othmar Auer erste Grundbegriffe des Bonsai näherbrachte. Am Ende stand dann fest, es gibt noch Vieles über diese fernöstliche Kunst zu lernen.

Daher beschlossen wir uns regelmäßig zu treffen und der Kulturverein stellte uns dafür einen geeigneten Raum zur Verfügung. Dort arbeiteten wir anfangs in einer Gruppe von etwa zehn Personen, die aus unterschiedlichen Teilen Südtirols stammten.
Auf Anregung des Kulturvereins hin haben wir dann in einer Versammlung offiziell den Club gegründet. Insgesamt 17 Personen waren anwesend, die allesamt Mitglied werden wollten. Karl Manfred wurde zum ersten Präsidenten des Clubs ernannt, während Othmar Auer, Horst Leitempergher, Petrus Vikoler und Gerda Ramoser in den Vorstand gewählt wurden. Zudem erhielten die Mitglieder erstmals ein schriftliches Programm.
Bonsaiclub Brixen
Zu Beginn fanden die Treffen sehr regelmäßig statt, doch mit der Zeit flaute das Interesse etwas ab. Hinzu kam, dass wir den ursprünglichen Raum ab 1991 nicht mehr nutzen durften und erst im Jahr 1992, nach längeren Verhandlungen, einen Ersatzraum in der Grundschule „Luise Waldner“ in Brixen zugeteilt bekamen. Später übersiedelte der Club dann in die Mittelschule „Michael Pacher“ am Fischzuchtweg, wo er sich auch heute noch trifft. Die durchschnittlich 2x monatlichen Treffen setzten sich aus abendlichen Veranstaltungen bis hin zu ein- bzw. mehrtägigen Lehrfahrten, zu Ausstellungen und Bonsaizentren zusammen.
Nach einem ersten gemeinsamen Törggelen in Villanders wurde es zum Brauch, dass wir uns jeden Herbst zum Essen trafen. Helmut Bachmann, Mann vom Fach, führte uns dabei in die verschiedensten Restaurants Südtirols.

1992 gelang es uns Herrn Tanaka Shozo nach Brixen zu holen, der die Gestaltung einer Lärche vornahm. Bald folgten weitere Vorführungen und Workshops von renommierten Fachleuten. Daneben pflegte der Club aber auch Beziehungen zu Bonsaifreunden in Tirol und im Trentino.

Im Mai 1993 organisierten die Mitglieder des Bonsai-Clubs ihre erste Ausstellung in der Cusanus Akademie in Brixen. Der Andrang war so groß, dass der Einlass zeitweise sogar gestoppt werden musste. Zu sehen waren sowohl Bäume der Clubmitglieder, als auch Bäume von Bonsaifreunden aus anderen Teilen Italiens, aus Österreich, Deutschland und aus der Schweiz.

1994 gelang es uns Suzuki Hideo einen in Japan lebenden Bonsaimeister einzuladen. Nach einem gemeinsamen Ausflug ins Gebirge, hielt er am Abend einen Vortrag zu einer seiner Kiefern und am nächsten Tag folgte ein Workshop.

Im Februar 1995 reisten vier Club-Mitglieder selbst nach Japan. In Rahmen eines Dia-Vortages vermittelten sie die Welt des Bonsai und der japanischen Kultur und ließen die anderen Mitglieder so an den gewonnenen Eindrücken teilhaben.
Vom 15. bis zum 17. September 1995 fand, mit der zweiten Ausstellung in der Cusanus Akademie, ein vorläufiger Höhepunkt der Vereinstätigkeit statt. Neben europäischen Fachleuten gelang es uns auch den in der Bonsaiszene weltweit bekannten John Yoshio Naka nach Brixen zu holen.
Bonsaiclub Brixen
1997 startete dank Maria Teresa Volonterio die „Scuola d’Arte Bonsai“ mit Hideo Suzuki als Referenten, eine Außenstelle der japanischen Hamano-Bonsaischule. Mehrere Mitglieder schlossen diese Ausbildung mit Diplom ab.

Im Jahr 2000 veranstaltete der Bonsai-Club Brixen die internationale Bonsai-Ausstellung „Aki Ten“. Neben den japanischen Meistern Yamada Tomio und Suzuki Hideo waren auch europäische Fachleute anwesend. Die Ausstellung erhielt sowohl im In- wie auch im Ausland enorme Anerkennung, was uns rückblickend auch heute noch sehr stolz macht.

Fünf Jahre später kam es zu clubinternen Veränderungen. Helmut Bachmann wurde zum neuen Präsidenten gewählt und der neue Vorstand setzte sich nun aus Gerda Ramoser, Georg Frener, Roland Schatzer und Oskar Gasser zusammen.

2008 fand der europäische Bonsaikongress, die „Sakka Ten“, mit einer internationalen Ausstellung statt. Neben verschiedenen Bonsaiexperten aus Europa war auch der japanischen Bonsaimeister Kobayashi Kunio als Ehrengast anwesend. Die Ausstellung wurde als eine der besten in Europa bewertet und selbst japanische Zeitschriften berichteten über ihr hohes Niveau.

Es folgte eine weitere Reise einzelner Mitglieder nach Japan im Jahr 2010 und 2014, um die Gärten berühmter Meister zu besuchen, sowie eine weitere Ausstellung im Jahr 2012 in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, die bei den Besuchern großes Interesse weckte.
Daneben gab es noch zahlreiche weitere Aktionen und kleinere Veranstaltungen, welche das Clubgeschehen prägten. Allen voran die Einladung von Bonsaimeistern aus Japan und anerkannten Bonsaigestaltern aus dem europäischen Raum.
Ziel des Bonsai Club Brixen ist es, die Bonsaikunst nach japanischem Vorbild den Mitgliedern zu vermitteln, diese durch stätige Treffen zu schulen und zu vertiefen.
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